Am 15. Juni veröffentlichte das BCBS die finale Version seiner Grundsätze für das Management und die Beaufsichtigung klimabedingter Finanzrisiken („Principles for the effective management and supervision of climate-related financial risks“). Das Papier stellt einen wesentlichen Teil der Gesamtstrategie des BCBS zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit des Bankensektors gegenüber Klimarisiken dar.
Analog dem vorhergehenden Entwurf enthält das Dokument 18 Grundsätze, wobei sich die ersten zwölf an Banken und die verbleibenden sechs an Aufsichtsbehörden richten. Durch die Vorgabe dieser Richtlinien strebt der Baseler Ausschuss ein prinzipienbasiertes Management von klimabezogenen finanziellen Risken an, um die notwendige Flexibilität von Banken und Aufsehern in diesem Bereich aufrechtzuerhalten.
Die Grundsätze für Banken beinhalten neben den Vorgaben zu Governance und internen Kontrollen auch Prinzipien zur Integration von Klimarisiken in das interne Risikomanagement von Banken sowohl mit Blick auf den ICAAP als auch den ILAAP. Damit möchte das BCBS sicherstellen, dass Institute alle materiellen klimabezogenen Finanzrisiken identifizieren, überwachen, steuern und angemessen bei der Ermittlung der notwendigen Kapital- bzw. Liquiditätsausstattung berücksichtigen.
Gegenüber den Richtlinien der EZB und der BaFin birgt das Papier des BCBS wenig neue Anforderungen. Gemeinsam haben alle drei Papiere, dass zwar beispielhaft Lösungsansätze dargestellt werden, es am Ende aber an den Banken liegt, angemessene Ansätze zur Erfüllung der Anforderungen zu finden. In diesem Zusammenhang möchten wir auf unsere Veröffentlichung aus dem Februar dieses Jahres „Klimarisiken im ICAAP – ein pragmatischer Ansatz“ verweisen, in der wir konkrete Ansätze zur Umsetzung der regulatorischen Anforderungen diskutieren.